Das Corona Geschehen und die menschliche Evolution Teil 1

Die Bedeutung von Masken, Angst vor Kontakt mit anderen Menschen, Panik und dem Problem sich selbst als Bedrohung für die Umwelt zu empfinden.

Das Corona-Geschehen und unser Nervensystem

Bisher habe ich wenig aus dieser Sichtweise gehört, deswegen beginne ich hier mal in Etappen etwas darüber zu plaudern.

 

Dafür möchte ich das Augenmerk zunächst auf zwei relativ neue Spielzeuge in unserer evolutionstechnischen Gehirn-Spielzeugkiste lenken.

Dies sind:

1. der ventrale Vagus (das ist eine Zweigstelle unseres 10. Hirnnervs, dem Hauptnerv unseres parasympathischen Nervensystem)

2. der präfrontale Cortex (abgekürzt: PFC). Das ist die Hirnregion direkt hinter unserer Stirn)

Mit unserem Basisgehirn haben wir schon 110te von Millionen Jahren Erfahrung, unseren präfrontalen Cortex haben wir erst seit ca. 40.000 Jahren und dürfen noch lernen ihn zu benutzen und entdecken, was wir damit alles anstellen können.


Der ventrale Vagus

Früher hatten wir nur einen Vagusnerv; der hatte seinen Ursprung da, wo jetzt immer noch der dorsale Vagus wohnt.
Dorsal heißt von der Ortung her: sein Ursprung liegt weiter hinten, zum Rücken hin.
Über die Jahrhunderte hinweg hat dieser Nerv sozusagen ein Zweigstelle am nucleus ambiguus errichtet,  - eben besagten ventralen Vagus.

Ventral bedeutet: sein Ursprung befindet sich weiter vorne, zum Bauch hin.

Vagus heißt dieser Nerv, weil er vom Gehirn aus durch den gesamten Körper wandert/vagabundiert.

Weil dorsal und ventral im Sprachgebrauch Normalsterblicher tendenziell jedes Mal Mühe bei der Zuordnung im Gehirn macht, erlaube ich mir im weiteren Verlauf den dorsalen Vagus mit „alter" Vagus und den ventralen Vagus mit „neuer" Vagus zu titulieren.

Beide Zweige entspringen im Gehirn, das zu besuchende Gelände haben die beiden Vaguszweige inzwischen etwas unter sich aufgeteilt.

Gemeinsam sind sie zuständig für Prozesse, die laufen, ohne dass wir uns darum bewusst kümmern müssen wie unter anderem der Herzschlag, die Atmung und die Verdauung.

Sie bringen in Erfahrung, was so los ist im Körper und können eine Anpassung in unserem Körper bewirken.

Wenn sie aktiv ist, verlangsamt sich unter anderem der Herzschlag, der Blutdruck sinkt, Blut wird von den Muskeln zu den Organen im Bauchraum geleitet und der Verdauungsprozess wird aktiviert Wir werden auf Ruhe und Entspannung eingestellt.

 

Der neue Vagus hat dafür die Zuständigkeit für die Gegend oberhalb des Zwerchfells übernommen: Lunge, Kehlkopf, Stimme, Rachen, Zwerchfell.
(Das Zwerchfell ist unser Hauptatemmuskel mit einer dazugehörigen Sehnenplatte. Es lebt und wirkt zwischen Brust- und Bauchraum.)

Der alte Vagus kümmert sich vorrangig um die Gegend unterhalb des Zwerchfells: Leber, Magen Milz, Dickdarm, Dünndarm

 

Der neue Vagus hat seinen Ursprung im Gehirn sehr dicht bei und mit den Nerven, die unsere Gesichts-, Kau- und Halsmuskulatur in Bewegung versetzen können und auch der Muskulatur, die zuständig ist für die Spannungsverhältnisse in unserem Innenohr. Sie bilden quasi eine WG auf sehr engem Raum. Erregungstechnisch gehören sie dadurch zu einer Funktionseinheit. Wenn einer arbeitet, bekommen die anderen das mit und werden wach.

 

Zusätzlich entwickelt der neue Vagus während unserer ersten sechs Lebensjahre eine Umhüllung, das heißt er kann mal eben schnell … zum Beispiel das Herz beruhigen. Und: noch eine Zusatzvariation: Er ist an den Atemrhythmus gekoppelt: während jeder Einatemphase wirkt er weniger stark, während jeder Ausatemphase wirkt er kraftvoller.

 

Der Vagus ist der Hauptnerv bzw. die beiden Vagusnerven sind die Hauptakteure des Teils unseres Nervensystems, das entscheidend dazu beiträgt, dass unsere innere Atmosphäre immer wieder einen Zustand kommen kann, der uns erlaubt uns zu regenerieren, zu heilen und Neues zu entwickeln.

Im Kampf-, Flucht-, Rückzugs-, Schockzustand werden die Kräfte vorrangig zur Bewältigung und Aufrechterhaltung dieser Schutz-und Überlebensstrategien verwendet. Für Reparatur- und Heilungsprozesse oder gar Neuorientierung und kreative Prozesse, die dem Wohlbefinden dienen könnten, bleibt da wenig Zeit und Energie übrig.

Das ist ein ernstes Problem, wenn dieser Zustand über längere Zeit besteht.

Wir befinden uns in einer internen Notsituation, die möglichst nie zum Dauerzustand werden sollte.